Blütenduft

Wir haben ein schönes Foto als Basis für unser Artwork, wir brauchen bis Montag PR-Material (Pressemotiv) und später ein Plakat in DIN A1. Aufgabe: Die Qualität ist mau, das Original unauffindbar. Wir werden also improvisieren und tricksen. Das ist das Foto, das wir haben. In Originalgröße:

Auf Plakatgröße gezogen wäre das folgende unsere Bildqualität – wir haben Unschärfen, besonders links im Gesicht Kompressions-Artefakte (“Kacheln“) und die degenerativen Effekte von mindestens einmal viel kleiner und dann wieder größer machen:

Mit einer Überbelichtung (nächstes Bild) siehst Du alles noch besser: Unschärfe und links die „Kacheln“ (Pfeil). Die Unschärfe erzählt, dass das Foto schon mal kleiner gemacht und gespeichert wurde (also z. B. von DIN A4 auf DIN A6). Die „Kacheln“ sind JPG-typische Kompressionsartefakte und entstehen in der Deutlichkeit, wenn sehr, sehr stark komprimiert wurde. Die Tatsache, dass die Kacheln auch unscharf sind (und zwar genauso unscharf, wie das Gesicht), bedeutet, dass das stark komprimierte Foto und dann abermals skaliert wurde, um es wider „größer“ zu machen. Über Kompression und Vergrößerung hat das Bild zweimal vehement an Qualität verloren. Es muss ein größeres Original geben – oder zumindest gegeben haben.

Unsere Lösung ohne das Original: Wir verwischen über die Simulation einer weiteren Reduktion die Spuren der vorigen; Meint: Wir machen das Plakat so, als sei es im Tageszeitungsdruck erstellt worden – die Unzulänglichkeiten unseres Ausgangsmaterials werden durch das charakteristische fette Punktraster des Zeitungsdrucks überdeckt. Vor Hinzufügen des Rasters jagen wir das Foto einmal durch KI-Enhancement und entfernen die gröbsten Unzulänglichkeiten (schieb den Balken von links nach rechts, um den Unterschied zu sehen):

Jetzt färben wir alles dezent und im Sixties-Style ein, damit es in unser buntes Flowerpower-Plakat passt.

Ungefähr so: